Sonntag, 27. Februar 2011

Valparaiso

Valparaiso heute war eine wirklich interessante Erfahrung. Es herrschte dort zwar den ganzen Tag ueber Hochnebel (= der kalte Pazifik), dennoch aber uebte die etwas morbide Schoenheit, der "dekadente Hafen" (so unser Guide) einen eigentuemlichen Reiz aus. Zahllose malerische Winkel, Kunstgalerien, Handwerkstudios, dazu die typischen am Hang gebauten einfachen Haeuser in vielfach sehr bunten Farben und die uralten (seit 1883 folgende) "Fahrstuehle" (= kurze Standseilbahnen) - all dies ueberdeckte die Schmudelecken und verfallenen Gebaeude vor allem rund um den Hafen, der seine einstige Bedeutung seit dem Panamakanal verloren hat. Fuer das Foto-Auge gab es unendliche viele Motive, deren einige hier spaeter zu finden sein werden. Schliesslich war auch der Besuch des Pablo Neruda - Hauses "San Sebastian" oben auf einem Aussichtshuegel ein sehenswertes Erlebnis, denn die Lage sowie die Eigenart des Baustils und der Inneneinrichtung zeugten von der Individualitaet und Nonkonformitaet dieses grossen chilenischen Dichters, Literaten - und Nobelpreistraegers. Eine kleine Weinprobe in den nahe Santiago gelegenen Weinanbaugebieten rundeten den schoenen Tag ab. Es waren uebrigens genau 2 Teilnehmer dabei, darunter zaehle ich schon mit. Wir waren mit einem deutschsprachigen Guide im Taxi unterwegs... War nicht schlecht!

Samstag, 26. Februar 2011

Abschied von Patagonien

Ehe ich nun den zweiten Teil meiner Reise antrete, moechte ich doch einmal die noch frischen Eindruecke von Patagonien zusammenfassen. Kurz gesagt: Es war eine wunderschoene Reise. Wir, unsere Reisegruppe, sind dabei fast 4000 km mit dem Bus gefahren, haben die chilenische Seenplatte kennengelernt, haben maechtige Vulkane gesehen und (fast, mein lieber Osorno!) bestiegen, sind im Regen durch ueppigsten Regenwald gefahren, gewandert (!) und haben darin gepicknickt (alle Teilnehmer werden sich an das unnachahmliche feuchte, aber froehliche Picknick im Queulat-Nationalpark erinnern mit dem im stroemenden Regen und Wolken versunkenen "haengenden Gletscher" und seinen reissenden Wildbaechen); es hat sich uns der Wandel von der sattgruenen chilenischen Seite der Anden im Westen zur argentinischen Seite der Anden im Osten gezeigt, wenn wir innerhalb weniger Kilometer, getrennt nur durch einen sanften Pass, in die trockene Pampa wechselten mit ihrer ganz eigenen Flora (das Pampasgras und die vielen Buesche und Straeucher der ariden Zone) und Fauna. Da flitzte des oefteren ein Pampashase oder Fuchs (el zorro) errschrocken ueber die Schotterpiste. Ja, die haben wir auch "erfahren": die Schotterpisten! Dank unseres ausgezeichneten Fahrers (Luis sei es gedankt) haben wir alle Strecken und schlechteste Schotter- und Schlaglochstrassen ohne Unfall und ohne platten Reifen ueberwunden, wenn wir auch ein bisschen durchgeschuettelt und das Gepaeck in braunen Staub eingehuellt wurde... Ein saftiges argentinisches Steak liess die Strapazen schnell vergessen!

Guanako-Herden vor allem im Torres del Paine - Nationalpark weckten immer wieder unsere Aufmerksamkeit ebenso wie davon eilende Nandus, die sich am liebsten von hinten zeigten; Karakaras, diese maechtigen, schonen Greifvoegel, dann und wann Condore und Adler liessen die Fotografen oft vergeblich aus dem schnell stoppenden Bus nach draussen klettern, um vielleicht doch einmal einen Schnappschuss dieser beeindruckenden Tiere zu erwischen. An die Feuerbuesche und die immer wieder ueberraschend knorrigen Suedbuchen, die uns waehrend der gesamten Fahrt begleiteten, wird man sich sehr gerne erinnern. Unsere einfuehlsame, stets freundliche, geduldige und sachkundige Reiseleiterin Ruby machte uns gerne mit der speziellen Flora und Fauna Patagoniens vertraut. Ausserdem liess sie uns die Freude spueren, die sie selbst an dieser wunderschoenen Landschaft Patagonien hat als diesem sehr besonderen Kleinod ihrer Heimat Chile. Das schliesst natuerlich auch die argentinischen Landesteile ein... :-) Patagonien ist also weit mehr als nur die Summe der Highlights Fitz Roy, Perito Moreno und Torres del Paine!

Schliesslich, nach den "Baeumen des Windes", konnten wir an der Magellan-Strasse noch in freier Wildbahn wunderbar die Magellan-Pinguine bestaunen und ausgiebig fotografieren, wengleich der Himmel ueber unseren Abschied aus Punta Arenas offenkundig weinte und die Pinguine aus Leibeskraeften schrien. Ein froehliches Abschiedessen vollendete diese unvergessliche Reise, denn eines waren die Teilnehmer der Gruppe zu jeder Zeit: Bereit, die volle Schoenheit des Landes auszukosten, die entspannenden Freuden eines guten Weines oder Bieres oder Piscos sour am Abend (oder beim Picknick) zu geniessen und immer zu froehlichen Gespraechen und Spaessen aufgelegt zu sein. So passten Landschaft und Stimmung, Freude und Schoenheit, Lachen und Staunen zu einem einmaligen Reiseerlebnis zusammen.

Die spaeter folgenden Fotos wollen davon dann einen viel farbigeren Eindruck vermitteln. Beim Anschauen dieser Bilder werden dann die Erinnerungen wach werden an Patagonien - an das wilde Land zwischen den Anden und Ozeanen, aber auch an das Erlebnis zwischen Kaminfeuer, Bus und Foto-Stop!

Nachtrag zum Fitz Roy

Hier gibt es noch drei Fotos vom Fitz Roy: Sonnenaufgang in Calafate und  vom Lago Capri - spaeter gibt es als Webalbum bestimmt noch mehr!
Vom Lago Capri

Fitz Roy

Fitz Roy

Fitz Roy Massiv

Donnerstag, 24. Februar 2011

Punta Arenas

Torres del Paine


Ein Lebenszeichen aus Punta Arenas an der Magellan - Strasse. Es liegen fantastische Tage hinter uns, besonders der ganze Tag im Nationalpark Torres del Paine. Das Paine - Massiv mit seinen Gletschern ist schon sehr beeindruckend. Und immer ist die riesige Eisflaeche des Campo de Hielo Sur in der Nahe - Vorgeschmack der Antarktis. Das gute Wetter hat uns nicht verlassen, so dass wir alle Schoenheiten bei sommerlicher Waerme und bester Sicht geniessen konnten - ein Wunder!! so wenig typisch fuer alles, was ich bisher ueber Patagonien gelesen und gehoert hatte. Umso schoner waren die Eindruecke, die uns auch durch die gute Lage der rustikalen Lodge (die Estanzia "Mirador") geboten wurden.

Torres del Paine
Torres del Paine Nationalpark

Patagonien liegt nun fast schon hinter uns, denn morgen geht es mit dem Flugzeug zurueck nach Santiago. Dort gehen dann auch die Wege der Reisegruppe auseinander. Ich werde dann von Santiago aus noch einen Tagesausflug nach Valparaiso und Vina del Mar machen, den See- und Badeorten an der Kueste vor Santiago. Da wird am Wochenende Leben sein! Einige Fotos sehr ihr hier, aber das meiste herrliche Bildmaterial wird erst in der Heimat ins Netz gestellt werden!

Torres del Paine

Montag, 21. Februar 2011

Calafate

Perito Moreno

Perito Moreno

Ja, wir sind schon in Calafate / Argentina, am Perito Moreno Gletscher. Es gaebe viel, viel zu erzaehlen, wozu aber jetzt die Zeit fehlt. Noch mehr Fotos gibt es, denn wir hatten mit Ausnahme von eineinhalb Tagen wunderbar schoenes Wetter mit klar blauem Himmel und einer fuer Patagonien eigentlich abnormalen Waerme. Uns war es recht, denn so praesentierten sich der Lago General Carrera, der Glaciar Leone, dann der Fitz Roy, der Lago Argentina und heute der Perito Moreno - Gletscher in strahlender Schoenheit: wirklich fantastisch! Land und Leute, Berge, Eisfelder und Gletscher, Seen in unglaublichen Farben, eine endlos weite Pampa - dazwischen sehr landschaftstypische Unterkuenfte und Verpflegung - all das vermittelt einen wunderbaren Eindruck dieses faszinierenden Patagonien in Chile und Argentinien. Es ist ein herrliches Fleckchen Erde, auch wenn man es am Perito Moreno mit vielen anderen Touristen teilen muss! Ansonsten aber herrscht viel Weite und Einsamkeit vor.

Perito Moreno "kalbt"
Morgen geht es wieder nach Chile zurueck, denn dann steht der letzte Hoehepunkt auf dem Programm, die Torres del Paine. Vielleicht haben wir noch einmal Glueck mit dem Wetter... Nach zwei Tagen geht es dann weiter nach Punta Arensa, dem Endpunkt der Reise.

Montag, 14. Februar 2011

Lodges und Cafes

Heute ist es wieder aufgehellt, die Sonne lugt hinter den Wolken vor, und gleich wird es auch wieder viel waermer. Wir waren vormittags in Puyuhuapi, einem kleinen Dorf in der Naehe und haben indianischen Teppichknuepferinnen zugeschaut und einiges ueber diese Kunst erfahren. Jetzt nachmittags ist Ruhepause in dem wunderschoen gelegenen Resort El Pangue (siehe Foto unten). Ueberhaupt kann man sagen, dass die Unterkuenfte bisher alle sehr sorgfaeltig ausgewaehlt waren: in schoener Lage, oft rustikale, aber sehr gepflegte und ordentliche Haeuser mit viel "Lokalkolorit". Das macht den Aufenthalt sehr, sehr angenehm! Auch die Kueche ist abwechslungsreich und immer wieder fuer Uebrraschungen gut, wenn wir zum Beispiel heute improvisiert einen chilenischen Eintopf in einem kleinen Restaurant bestellt haben, auf den wir dann natuerlich 1 Stunde warten mussten - Zeit fuer die Ortsbesichtigung. Abends ist ein asado im Hotel angesetzt, d.h. ein Lamm wird im Ganzen ueber mehrere Stunden am offenen Feuer bzw. der Glut langsam gegrillt. Es ist jetzt schon zu besichtigen, aber essen werden wir erst in 3 Stunden... Gestern hatten wir ein Picknick organisiert, d.h. wir nahmen die Mittagsmahlzeit in einem kleinen Cafe an der Strasse ein, das uns die Erlaubnis gab, dort die von der Reiseleitung organsierten Esssachen vorzubereiten und aufzutischen. Das war ein gelungenes Vergnuegen und eine gute Abwechslung waehrend der langen Fahrt durch die regnerischen Berge und Waelder! Einige Eindruecke gebe ich gleich hier zum Anschauen. Auch eine Kaeserei am Strassen rand haben wir besichtigt, die nur vom Verkauf an vorbeifahrende Touristen lebt.

Es ist zwar alles fuer den Tourismus eingerichtet, aber auf einem noch sehr entwicklungsfaehigen Niveau. Die Gegend, die wir derzeit bereisen, also die Andenregion bzw. das noerdliche Patagonien, ist sehr duenn besiedelt und sehr, sehr einsam. Stundenlang kommt keine Ortschaft und schon gar keine Tank- oder Service-Station. Man muss sich schon gut informieren und einrichten. Dennoch sind ueberall Backpacker unterwegs, auch Biker, d.h. Fahrradfahrer mit schwerem Gepaeck! Insgesamt ist es aber total ruhig, und hat man eine Begegnung gehabt, kann auch wieder lange Zeit niemand entgegen kommen oder sonst wie sichtbar sein. Also grosse Weite, riesige Waelder, hohe Berge und reissende Fluesse, zahllose Wasserfaelle praegen das Landschaftsbild. Der viele Regen laesst einen das satte Gruen ueberall leicht verstaendlich werden. Immerhin sind wir noch ziemlich weit noerdlich, also ist es im Sommer lange warm und eben sehr feucht, da gedeiht alles wie im Treibhaus.

Morgen werden wir zum Queulat Nationalpark fahren und dort an die ersten Gletscher kommen, die es nun in dieser Anden-Gegend immer zahlreicher gibt. Wenn dann auch wieder die Sonne scheint, ist fuer beste Stimmung gesorgt und fuer tolle Fotos alles bereit!

Zunaechst aber geht es hier jetzt in den Pool zum Plantschen...

Sonntag, 13. Februar 2011

Futaleufu

Inzwischen sind wir wieder aus Argentinien zurueck in Chile und fahren dort durch Andentaeler immer weiter nach Sueden. Die vergangenen Nacht verbrachten wir in Futaleufu, einem sehr malerischen kleinen Ort im Tale des gleichnamigen Flusses, der ein Angler- und Rafting-Paradies ist. Dort waeren wir wieder gerne laenger geblieben, aber wir kamen spaet abends an und mussten gleich morgens nach dem Fruehstueck wieder weiter, in Chile entlang tiefgruener Seen, Schluchten und Wasserfaelle und durch dichtesten Urwald bis El Pangue nahe dem Lago Roselot. Den dortigen Nationalpark werden wir uebermorgen erkunden; morgen ist ein anderer Teil der zahllosen Nationalparks dran. Wie immer wird es wird romantisch sein und "voller Landschaft"!

Die Grenzuebertritte zwischen Chile und Argentinien sind pure Schikane der beiden Laender gegeneinander und erinnern an die Grenzkontrollen zur DDR, und zwar jedes Mal, hinueber und herueber. Nach Argentinien rein brauchten wir mehr als 2 Stundern, nach Ausfuellen diverser Zettel und Erklaerungen. Gestern auf dem Weg zurueck ging es ueber einen kleinen Grenzuebergang vor Futaleufu, von dem sich unsere Reiseleiterin kaum Wartezeit erhoffte. - Wir waren zwar tatsaechlich der einzige Bus, wurden aber nach Abgabe aller Dokumente eingehend gefilzt, und zwar Handgepaeck ebenso wie die Koffer und Taschen, die alle aus dem Bus ausgeladen werden mussten. Das haben wir nun noch zweimal vor uns und ist ein Grund, sich ueber die Sinnhaftigkeit der Route Gedanken zu machen. Erstaunlich fuer beide verfeindeten Laender, denn beide leben hier wesentlich vom Tourismus und tun zugleich alles, es den Touristen an der Grenze so recht madig zu machen. Einer unserer Teilnehmer meinte schon,. dies koennte ein Grund sein, nie mehr in diese Weltgegend zu reisen; man erkennt daran den Aerger, den wir hatten. Das Abendessen gab es dann so gegen halb zehn Uhr nachts...

Das Wetter hat sich geaendert; heute hat es ueberwiegend geregnet, ist aber nicht kalt. Nebelschwaden umhuellen den dichten Bergwald, durch den es vor ueppigem Bewuchs keinerlei Durchkommen gibt. Sieht auch irgendwie toll aus! Aber dennoch hoffen wir natuerlich morgen auf besseres Wetter, damit mehr von den herrlichen Berggipfeln zu sehen ist! Patagonien ist wirklich eine sehr wilde und meist unberuehrte Landschaft!

Freitag, 11. Februar 2011

Argentina

Zum ersten Mal sind wir heute, ueber fette Weiden, durch malerische Taeler, an vielen Seen vorbei schliesslich ueber die Anden nach Argentinien gefahren. Der Grenzuebergang ist wirklich von den Formalien her anachronistisch; es hat mehr als 2 Stunden gedauert. (Morgen steht uns dasselbe zurueck nach Chile wieder bevor - die koennen sich wirklich gegenseitig nicht ab die Chilenen und Argentinier!) "Endlich" war auch das Wetter wechselhafter, jenseits des Grenzpasses in Argentinien hat es dann geschauert. Bariloche liegt sehr malerisch am Nahel Huapi - See, am Rande eines grossen Nationalparks gleichen Namens. Beim Durchfahren bekommt man einen guten Eindruck von der weitestgehend unberuehrten Natur, wenn gleich Bariloche ein lokales Touristenzentrum ist: das Tor nach Patagonien. Denn da hinein geht jetzt unsere Fahrt, immer tiefer in den Sueden.

Erstaunlich morgen bin ich schon eine Woche von zu Hause weg, die Zeit vergeht wie im Fluge. Aber nun beginnt nach dem maerchenhaften Auftakt am Osorno und am Lagos dos Todos Santos die eigentliche Begegnung mit Patagonien: Es ist hier schon sehr windig, und das wird so bleiben, hab mir einen Schal gekauft... Neben der Landschaft wird unsere Aufmerksamkeit immer wieder auf die einheimischen Tiere gelenkt, die kleinen und grossen Karakaras ( eine Art Bussard), spezielle chilenische Ibisse, Kolibris und anderes mehr. Dazu kommen die Baeume und Straeucher, die hier die Landschaft praegen und doch sehr verschieden sind von denen daheim in Europa. Aber natuerlich gibt es auch viele europaeische Pflanzen und Baeume, die hierher eingefuehrt worden sind vor langer Zeit. - Suedamerika hat schon ein recht eigenes Gepraege! Und wir lernen davon immer mehr kennen, - eine spannende Erfahrung!

Donnerstag, 10. Februar 2011

Am Osorno und Petrohue

Wir haben wirklich riesiges Glueck mit dem Wetter bisher;: Wieder ein herrlich warmer Sommertag im Nationalpark, die Petrohue - Lodge ist fantastisch gelegen und ausgestattet. Das Programm heute war sehr sehr speziell: Der 2650 m hohe Vulkan Osorno, auf halbe Hoehe befahrbar, ein Stueck weiter mit Sesselbahn und schliesslich noch, wer wollte, zu Fuss hoeher hinauf. Es war es toll auf diesem Vulkan, -  also natuerlich war ich nicht ganz oben, aber bis an die Eisgrenze heran, vielleicht in 2000 m Hoehe mit toller Fernsicht, besser geht es nicht. Die Stimmung ist entsprechend gut. Morgen geht es nach zwei Uebrnachtungen in dieser Lodge weiter nach Argentina rueber. Bilder gibt es vorerst nicht, zu langsame Verbindung. Aber dafuer einen Link zum Wikipedia-Artikel ueber diesen Berg. Macht euch auf ein paar tolle Fotos gefasst ...

Dienstag, 8. Februar 2011

Abflug nach Puerto Montt

Heute ist nun die Gruppe vollzaehlig, wir sind meist Oldies, einige Einzelreisende darunter. Morgen ganz frueh geht es nun Richtung Patagonien, zuerst zu unserem Ausgangspunkt Puerto Montt. Wir werden von dort gleich mit dem Bus starten zu einem See am Fusse des Osorno-Vulkans und dort uebernachten. Da gibt es also gleich erste Hoehepunkte! Ab morgen geht es dann auch in die ersten Naturparks, wo es fraglich ist, wann und wo ich wieder ins Internet komme. Darum hier erst einmal die letzte Nachricht in der taeglichen Serie...

Montag, 7. Februar 2011

Mercado und Moneda

Heute ging es weiter auf Entdeckungen in Santiago.Es ist eine recht uebersichtliche City, nicht allzu reizvoll. Imposant sind der Praesidentenpalast, die Moneda, beruehmt-beruechtigt durch den Sturz Salvador Allendes daselbst seinerzeit 1973, die repraesentativen Gebaeude darum herum, die Plaza de Armas mit Kathedrale und Stadtgebaeuden und natuerlich auch die alten Markthallen, der mercado, am wasserfuehrenden Fluss Mapocho. . Er besteht hauptsaechlich aus einem Fischmarkt und viel touristischer Gastronomie. Man sollte die Stadtbesichtigung wirklich vormittags machen denn ab Mittag wird es um diese Jahreszeit sehr heiss (32º) und drueckend. Da kann man sich besser in einen netten schattige "Biergarten" zurueckziehen; es gibt viele kleine Lokale mit Sitzplaetzen draussen unter Baeumen, da laesst es sich gut aushalten.


Ich traf heute ein erstes Ehepaar, das an derselben Reise teil nimmt. Erneut habe ich die Innenstadt besucht und die Stadt besser kennen gelernt. Morgen frueh geht es auf den Cerro San Cristobal, den "Hausberg" von Santiago, der am Nachmittag wegen des Dunstes wenig sinnvoll ist; sinnvoller erschien uns da wie gesagt der Schatten eines kleinen Restaurants mit cerveza. Abends werde ich eine richige cena halten: dinner. Morgen lerne ich dann die weiteren Teilnehmer kennen. Bin recht gespannt auf die "Gruppe"! - Man kann hier gut leben, sicher, aber Armut gibt es auch, wie die vielen Sicherheitsdienste und die staendige bewaffnete Praesenz der Carabinieros de Chile zeigt. Wenn ich dann auf der Rueckfahrt von Patagonien auch Valparaiso und Via del Mar besucht habe, dann ist wohl alles Sehenswerte hier fuers erste besucht. Patagonien ruft!

Sonntag, 6. Februar 2011

In Santiago de Chile

Nach insgesamt 15 Stunden reiner Flugzeit bin ich puenktlich in Santiago angekommen, sogar eine halbe Stunde vor der planmaessigen Zeit. Laestig war das Umsteigen in Madrid, weil man dort zwei Stunden die Zeit totschlagen musste, bis der Flieger wieder voll betankt war. Dann ging es kurz vor Mitternacht ab, ich hatte sogar zwei Sitzplaetze fuer mich allein, da konnte ich gut schlafen. Erst gab es noch Abendessen, aber obwohl mir mehr nach Schlafen war, habe ich doch noch zugeschlagen, denn das naechste Essen sollte dann erst das Fruehstueck sein, 9 Stunden spaeter... Da musste man vorsorgen.


In Santiago bin ich mit der U-Bahn in die Stadtmitte zur Moneda gefahren und traf dort gerade auf ein nationales Volksfest, eine Stadt-Radrundfahrt zu Ehren der Verschollenen - also mit politischem Hintergrund. Es wimmelte nur so von bewaffneter Polizei. Aber das tat den lebhaften Reden, von denen ich ja leider nichts verstehen konnte, und dem Vergnuegen bei den musikalischen Beitraegen keinen Abbruch. Ich hab mich dann in eine Pizzeria verzogen, gegessen und ein erstes chilenisches Bier genossen - brauchbar und erfrischend bei der zunehmenden nachmittaeglichen Hitze. Aber ich muss unbedingt noch mehr alltaegliche Brocken Spanisch lernen - ich falle immer ins Italienische, das ist zwar oft sehr aehnlich, aber eben doch haarscharf daneben! Hab mir einen Spickzettel gemacht :-)

Auch die Geldscheine sind etwas gewoehnungs-beduerftig, weil ich noch nicht sofort die pastellenen (!) Farben fuer die Werte drauf habe und immer die 000 zaehlen muss: 10000 chilen. Pesos sind ca. € 15,00 - 1000 nur 1,50 €... Da muss man hoellisch aufpassen. Man lernt immer Neues dazu!

Freitag, 4. Februar 2011

Auf nach Südamerika!

Die Reisetasche und der Rucksack sind gepackt, Pass und Bahnticket liegen bereit, die Plätze im Flieger sind reserviert, der Flug bestätigt - wenn nun morgen um zwanzig Minuten nach zehn das Taxi vor meiner Tür steht, dann geht es wirklich endgültig los auf die große Reise nach Südamerika! Zunächst fahre ich mit der Bahn nach Frankfurt, dann geht es über Madrid nachts Richtung Chile; Ankunft in Santiago wird um 9:40 h sein, das ist 4 Stunden hinter unserer MEZ, hier ist es dann schon 13:40 h. Das Wetter, das mich dort erwartet, sieht hervorragend aus, siehe den Schnappschuss soeben vom Wetterbericht bei CNN. Es wird im Verlaufe der Reise nicht überall so hochsommerlich sein...

Anders als bei den letzten Reisen habe ich diesmal mein Notebook nicht mit. Ich werde also zum Checken der Email und zum Schreiben im Blog auf Internet - Cafés oder auf Internet-Terminals im Hotel angewiesen sein. Das bedeutet, dass es keine täglichen Berichte gibt, sondern unregelmäßig Einträge, wann es bei mir gerade passt und sich ergibt. Es wird auch während der Reise keine Foto - Uploads geben, oder nur in Ausnahmefällen. Da muss ich alle auf die Zeit nach der Reise vertrösten! Aber ich habe natürlich beide Kameras dabei und genügend Speicher-Chips, so dass ich hoffen kann, eine gute Ausbeute wieder mit nach Hause zu bringen.


Hier ist es heute richtig frühlingshaft milde geworden, und eben haben mich die Allgäuer Berge bei einer kleinen Spazierrunde freundlich verabschiedet. Gut dass der "Wärmeschock" dann nicht allzu heftig wird. Aber auf die sommerlichen Tage in Santiago freue ich mich schon riesig, auch wenn der Ausflug an die Küste erst nach meiner Rückkehr von der Patagonien - Rundfahrt Ende Februar sein wird; da habe ich mich im vorigen Blog-Eintrag vertan. Die erste Station nach Santiago ist Puerto Montt; hier ist ein Link auf Google Maps, wo ich den Tourverlauf durch Patagonien ungefähr vorgezeichnet habe. Dann bis demnächst - in Südamerika!